Unsere Kluft
Unsere Kluft
Schon Baden-Powell war es ein Dorn im Auge, dass die Menschen je nach ihrem sozialen Stand unterschiedlich behandelt wurden. Da man den sozialen Stand und Vermögen vor allem am Äußeren, der Kleidung eines Menschen ablesen kann, war für ihn klar, dass in der Pfadfinderbewegung das nicht möglich sein sollte. Als Pfadfinder sollen alle Menschen gleich behandelt werden, gleich ihres Aussehens, Alters oder Standes. Die Konsequenz daraus war ein funktionstüchtiges Hemd, das alle Pfadfinder tragen sollten, und es so auf keinen Fall möglich machen würde, soziale Unterschiede zu sehen. Daneben soll durch die Kluft die Einheit der Pfadfinder nach außen kenntlich gemacht, und die innere Gemeinschaft gestärkt werden.
Die Einheit zwischen den Pfadfindern wird auch durch einen regen Tauschhandel gelebt: Auf Pow Wows, Jamborees und anderen Großveranstaltungen werden geschlossene Freundschaften durch den Austausch von Halstüchern oder Aufnäher und Abzeichen besiegelt, die so ein wertvolles Erinnerungsstück werden. Als Erinnerungsstücke sind sie deshalb auch nicht Bestandteil der eigenen Kluft, und werden nicht auf der eigenen Kluft getragen.
Allen Pfadfinderschaften gemeinsam ist die Verwendung eines einheitlichen Fahrtenhemds, auf dem Aufnäher für Dienste und Ränge, erreichte Stufen oder teilgenommene Großveranstaltungen und Fahrten aufgenäht werden. Weit verbreitet ist die zusätzliche Verwendung eines Halstuchs sowie einer Kopfbedeckung in Form eines Pfadfinderhuts (z.B. die legendäre "Zitronenpresse"), oder eines Baretts. In verschiedenen Verbänden wird die Kluft ergänzt durch Gürtel, Jacke und Hose.
Unterschiede finden sich vor allem in der Farbwahl von Hemd und Halstuch, und in der Symbolik der Rang- und Dienstabzeichen bzw. Altersstufen. Khaki als Hemdfarbe ist nicht mehr die typische Kluftfarbe, viele Pfadfinderschaften wechseln teilweise die Farbe der Uniform oder des Halstuchs auch je nach Stufe oder Rang des Pfadfinders.